Shorebreak überqueren mit Wingfoilboard und Wing

Shorebreak überqueren

Mit Wing und Foilboard bei Wellengang aufs Wasser gehen

Hier zeigt euch David Jeschke, wie ihr mit Board und Wing bei Wellengang vom Strand ins Wasser kommt. An Brandungsspots erwartet euch meist ein Shorebreak, die Wellen brechen dann genau in dem Bereich, wo das Wasser knie- bis brusttief ist. Da muss man also erstmal rüber, um dann hinter den brechenden Wellen aufsteigen zu können.

Bei Wellenhöhen wie hier zu sehen ist das Queren des Shorebreaks noch gerade so machbar. Sind die Wellen höher, dann sollte man von einem Strandabschnitt starten, wo die Wellenhöhe geringer ist.

Auch die Windrichtung spielt eine Rolle, denn die bestimmt an welcher Körperseite der Wing gehalten werden muss. Bei Sideshorewind von rechts oder links fliegt der Wing seitlich neben dem Körper. Bei leichtem Sideoff - wie hier auf den Fotos - weht der Wind etwas mehr von Land her übers Wasser. Der Wing muss dann höher gehalten werden, damit die Welle nicht das Wingende erwischt und dem Rider entgegendrückt. Bei stärker auflandig wehendem Wind würde man den Wing in Richtung Land halten und kommt so leichter über die Wellen.

Hier kommen die Tipps von David:

1. Lege dein Board in Luv auf die Deckseite und fasse es an der Fuselage, hinter dem Mast. Das hilft dir, die Bewegung des Foils zu kontrollieren und Verletzungen zu vermeiden, wenn das Board durch den Wellengang zu schaukeln beginnen sollte.

2. Halte den Wing auf der gegenüberliegenden Seite in Lee am neutralen Griff und versuche, den Abstand von Brett und Flügel durch Strecken der Arme zu maximieren. Dies verhindert eine Beschädigung des Wings durch das Foil.

3. Richte das Board in einem 90-Grad-Winkel zur Welle aus.

4. Wenn der Shorebreak kommt, drücke die Foilhand ein wenig nach unten und gib Druck auf die Fuselage. Das hilft, die Nase des Boards anzuheben und erleichtert das Überqueren des Shorebreaks. Denke daran, dass es wichtig ist, die Hand an der Fuselage hinter dem Mast zu platzieren, da sonst die Nase des Boards beim Drücken nach unten geht.

5. Achte darauf, dass der Wing das Wasser nicht berührt, strecke deinen Körper, du kannst auch einen kleinen Sprung kurz vor der Welle machen und darauf achten, dass beide Arme noch gestreckt sind.

6. Drehe deinen Körper ein wenig zur Seite, um die Oberfläche und den Widerstand deines Körpers zur Welle hin zu minimieren.

7. Nach dem Scheitelpunkt der Welle kannst du den Druck auf die Fuselage lockern, aber immer noch festhalten. Versuche weiterhin, den maximalen Abstand zwischen Brett und Wing zu halten.

8. Wenn du den Shorebreak überquert hast und das Wasser tief genug ist, drehe dein Brett um, steige auf und gehe in Startposition.

Im Falle eines Notfalls im Shorebreak sollte man eher die Winghand als die Boardhand loslassen und versuchen, die Bewegung des Boards zu kontrollieren, um nicht vom Foil verletzt zu werden.

Die Kraft der Welle wirbelt alles durcheinander
Falsche Technik - so kommt man nicht sicher über den Shorebreak (außer bei ganz kleinen Wellen)

Die Kraft der Wellen darf man nicht unterschätzen. Bei sehr kleinen Wellen, z.B. Windwellen an einem Binnenspot, kann man das Board noch seitlich neben dem Körper tragen und am Griff der Boardunterseite halten.

Sobald die Welle aber höher als 30 cm wird, sollte man das Board wie oben beschrieben halten. Was mit der falschen Technik schon bei einem halben Meter Welle passieren kann, seht ihr auf den oben abgebildeten Fotos. Bauchnabeltief im Wasser stehend rollt die Welle dann kopfhoch auf einen zu und kann das Board sogar aus der Hand reißen und den Foil unkontrolliert noch oben schwingen.

28.02.2023 © WING DAILY  |  Text: David Jeschke, Jürgen Schall  |  Fotos/Grafiken: GUNSAILS / Samuel Tome