Pumpstart

Starten bei Leichtwind

Um bei leichtem Wind ins Foilen zu kommen muss man aktiv Anpumpen - und zwar mit Wing und Board gleichzeitig. Das funktioniert aber nur, wenn in diesem Moment ausreichend Wind weht.

Leichtwind ist oft sehr böig. Und Anpumpen kostet Kraft. Achtet deshalb auf die Wasseroberfläche in Luv von euch und startet mit dem Anpumpen erst, wenn eine erkennbare Böe euch erreicht.

Ideale Fahrtrichtung zum Pumpstart ist ein leichter Raumwindkurs (Halbwindkurs = 90 Grad zum Wind, Raumwindkurs = 135 Grad zum Wind). Auf einem raumen Kurs (Downwind) kann man besser beschleunigen und kommt schneller ins Fliegen. Wenn eine Böe kommt, erst leicht abfallen und dann mit dem Pumpstart beginnen.

Beim Starten kommt es auf die Koordination der Pumpbewegung von Wing und Foil an. Beides greift ineinander, um die Fahrtgeschwindigkeit zu erhöhen. Startet mit dem Pumpzug des Wings und schiebt dabei das Board nach vorne. Der Pumpzug am Wing muss das Board beschleunigen. Diesen Vortrieb nutzt man aus, um mit Druck aufs Heck einen dynamischen Auftrieb am Foil zu erreichen (das Board stellt sich dabei leicht auf).

Daran schließt sich eine Gewichtsverlagerung nach vorne an, um das Board wieder in eine flache Gleitlage zu bringen. So kann man mit dem nächsten Wing-Pumpzug noch mehr Druck über das hintere Bein auf den Foil auszuüben.

Wenn das Board nach einigen Zügen aus dem Wasser kommt, kann man beim Pumpen eine sinuswellenartige Belastung starten. Dabei wird das Board zunächst zurück zum Wasser gesteuert, um es dann mit noch mehr Druck wieder ansteigen zu lassen. Das liefert eine starke Beschleunigung, die Board final ins Fliegen bringt.

Tipp zum Wing: bei kleiner Körpergröße vereinfacht ein Wing mit geringerer Spannweite das Anpumpen, da das Flügelende bei der Pumpbewegung gerne mal ins Wasser einspitzelt und dann am Bug hängen bleibt. Abhilfe bei größerer Spannweite: beim Pumpen den Wing mit der vorderen Hand etwas höher halten.

Beim Pumpzug selbst zieht zuerst die vordere Hand den Wing zurück, dann setzt der zweite Zug mit der hinteren Hand ein. Durch dieses zeitlich versetzte Dichtholen kann man mehr Vortrieb aus der Pumpbewegung generieren.

Beide Hände führen den Wing dann wieder nach vorne. Zunächst nah vorbei am Körper (mit geringem Winddruck), dann geöffnet, um in der vorderen Position einen möglichst starken Winddruck zu generieren.

Schaut euch dieses Video an, das Tutorial demonstriert den Pumpstart bei Leichtwind ziemlich anschaulich.

21.03.2022 © WING DAILY  |  Text: Jürgen Schall  |  Fotos/Grafiken: Duotone