Weißwasser überqueren

Sicher über gebrochene Wellen foilen

An einem Brandungsspot muss man auf dem Weg nach draußen fast immer Weißwasser überqueren. Weißwasser nennt sich der Schaum einer gerade brechenden Welle. Weißwasser (engl.: White Water) ist ein Wasser-Luft-Gemisch, der Foil generiert in dieser Zone deutlich weniger Auftrieb.

Das merkt ihr bereits, wenn ihr im sprudelnden Weißwasserbereich hinter einer gebrochenen Welle foilt. Der Foil gleitet aufgrund der Turbulenzen und der geringeren Dichte der mit dem Wasser vermischten Luft ziemlich unruhig durch diese Zone.

Auch bei der Fahrt über eine gebrochene Welle verhält sich das Board im Schaum unruhiger als beim Foilen über eine ungebrochene Welle (grüne Welle).

Wie kommt man sicher über das Weißwasser? Bringt euer Board auf eine mittlere Flughöhe und fahrt möglichst genau gegen die Welle. Hebt die Nose dabei an (Druck mit dem hinteren Fuß aufs Heck geben), damit diese nicht in das Weißwasser sticht. Genau auf der Welle kann der Foil tiefer einsacken, aber ihr steht ja auf einem Surfboard, das euch auch nur mit dem Rumpf über die Welle gleiten lässt.

Verteilt das Gewicht gleichmäßig auf beide Füße und haltet die Balance. Sobald das Weißwasser unter euch durchgerutscht ist, könnt ihr den Foil wieder auf normale Flughöhe bringen.

Je nach Windrichtung werdet ihr vor und hinter der Welle einen unterschiedlich starken Druck im Wing spüren. Die Wellen lenken den Wind leicht um oder decken ihn ab - je größer die Wellen sind und je weniger der Wind sideshore weht, desto stärker ist dieser Effekt.

Anstatt über das Weißwasser zu foilen, kann man auch versuchen den gebrochenen Wellen auszuweichen: Rechtzeitig anluven oder abfallen, um die Welle an einer flacheren Stelle zu überqueren, die noch nicht gebrochen ist.

Tipp zum Training: Startet in kleiner Brandung - wenn die Technik einmal sitzt, dann könnt ihr damit auch größere Weißwasserwalzen überqueren.

Wie man ungebrochene Wellen überquert zeigt dieses Tutorial.

18.09.2023 © WING DAILY  |  Text: Jürgen Schall  |  Fotos/Grafiken: Duotone