Wende

Die Wende beim Wingfoilen in normaler Fußstellung, die auch als 'Heelside to Toeside Tack' oder 'Tack to switch' bezeichnet wird

Dieses Video zeigt eine durchgeflogene Wende beim Wingfoilen. Der kurze Fahrtechnik-Clip demonstriert die Wende in normaler Geschwindigkeit und in Zeitlupe. Der zweite Teil des Videos ist gespiegelt, damit der Bewegungsablauf auch für 'Goofy Foot' Rider (rechter Fuß vorne) nachvollziehbar ist.

Diese Videoaufnahme zeigt die Standard-Variante der gefoilten Wende in normaler Fußstellung (auch 'heel to toe' oder 'into/to switch' genannt). Der Fahrtrichtungswechsel gegen den Wind erfolgt ohne Änderung der Fußstellung, so dass die Fahrt in die andere Richtung in 'Switch Stance' fortgesetzt wird. Die Füße bleiben - wie hier im Video zu sehen - während der gesamten Wende in den Schlaufen.

Der Rider fährt in diesem Video ein Board mit zwei Schlaufen und ist mit diesem Fußschlaufen-Setup auf einer der Fahrtrichtungen immer in Switch Stance unterwegs. Wer mit drei Schlaufen oder ohne Fußschlaufen foilt, kann die Fußstellung nach dem Abschluss der Wende ändern.

Der Fußwechsel sollte immer erst auf dem neuen Kurs erfolgen, da die Änderung der Fußposition während einer gefoilten Wende sehr schwer zu kontrollieren ist. Eine kleine falsche Belastung und das Fliegen wird zum Abflug.

Regular Stance (Heelside) / Switch Stance (Toeside)

Normale Fußstellung (Regular Stance) bedeutet, das die Fersen (Heels) zum Wind (nach Luv) zeigen. Das wird auch als Heelside bezeichnet. Entsprechend zeigen die Zehen vom Wind weg (nach Lee).

Nach der Wende (einer 180-Grad-Drehung gegen den Wind) ohne Positionswechsel der Füße hat sich das Bild geändert. Die Füße stehen jetzt verdreht in Switch Stance auf dem Deck, die Fersen zeigen nach Lee und die Zehen (Toes) nach Luv. Das wird auch als Toeside bezeichnet.

Diese Bezeichnung ist nicht mit 'Regular Foot' und 'Goofy Foot' zu verwechseln. Dabei geht es um die Grundstellung auf einem Board, einfacher gesagt: ob man lieber mit dem linken Bein vorne steht (Regular Foot) oder mit dem rechten (Goofy Foot). Je nach gefoiltem Kurs fahren auch Goofy- und Regular-Footer mal normal (heelside) und mal switch (toeside).

Die Wende im Detail

Aus der normalen Geradeausfahrt auf Halbwindkurs heraus steuert man das Board in den Wind. Das nennt sich Anluven (Fahren nach Luv, gegen den Wind). Dabei führt man den Wing flach über den Kopf, so dass die Vorderkante (Fronttube) genau gegen den Wind zeigt. Der Wing steht so komplett neutral und generiert den geringsten Luftwiderstand.

Gleichzeitig mit dieser Bewegung erfolgt das Umgreifen, die vordere Hand kontrolliert dabei den Wing. Die hintere Hand lässt den Griff (je nach Wing: Schlaufe oder Boom) los und greift nach vorne, danach greift die andere Hand den Wing weiter hinten.

Sobald man die Hälfte der Kurvenfahrt gegen den Wind geschafft hat, beginnt man den Wing wieder leicht anzustellen, um Auftrieb und Vortrieb zu generieren. Der Druck im Wing nimmt zu und ihr werdet durch den zweiten Teil der Wende gezogen.

Die Wende durchzufoilen wird nicht auf Anhieb gelingen, aber auch halbgefoilt schafft man den Richtungswechsel.

Bester Tipp zum Üben

Skateboard schnappen und die Fahrtechnik samt Wing bei leichtem Wind auf Asphalt üben. Eine Wende damit zu fahren ist kinderleicht, wenn ihr ein Skateboard halbwegs beherrscht. Das geht natürlich auch mit Skate-Longboards, Landboards oder Inline Skates.

05.11.2021 © WING DAILY  |  Text: Jürgen Schall  |  Fotos/Grafiken: Jürgen Schall