Tack

Die Wende beim Wingfoilen

Dieses Video mit Chris MacDonald beim Mondial du Vent zeigt die Wende (engl.: Tack) aus der Vogelperspektive. Die Wende aus der normalen Fahrstellung heraus zu starten ist etwas schwieriger als die Switch Variante, da man den Turn in den Wind mit Fersendruck einleiten und den Wing von der Körpervorderseite über den Kopf zur Innenseite der Kurve führen muss.

Damit der Richtungswechsel klappt sollte man in schneller Fahrt in einen großen Kurvenradius nach Luv starten. Über Druck auf die Fersen luvt das Board an, dann führt die vordere Hand den Wing über den Kopf nach vorne. Die hintere Hand lässt dabei los, so dass der Wing sich neutral ausrichtet und mit der Fronttube voran im Wind steht.

Sobald der Wing vor/über den Kopf geführt wurde, greift auch die hintere Hand vorne am Kopf vorbei ans vordere Handle. Damit ist bereits der halbe Weg geschafft.

Jetzt benötigt ihr Stabilität: Dazu kann man den Radius den Turns etwas verkleinern (mehr Druck auf die Fersen), um durch die engere Kurvenfahrt sicherer auf den Board zu stehen. Gleichzeitig kann man den Wing etwas nach unten ziehen, um mehr Winddruck im Flügel zu generieren - man kann sich dadurch besser abstützen.

Auch der Griffwechsel mit der zuvor vorderen Hand nach hinten sollte so schnell wie möglich erfolgen, damit der Windruck im Wing durch Dichtziehen mir der hinteren Hand wieder für Vortrieb genutzt werden kann.

Dann folgt ein weiterer kritischer Moment. Das Board wird aus der Kurvenfahrt (Druck über die Fersen) auf Halbwindkurs dirigiert. Da ihr jetzt in Switch Stance steht, wechselt die Belastung des Boards über die Mittelachse auf die Zehen.

Zuviel früher Druck im Wing und ein zu weiter Kurvenradius können dafür sorgen, dass man am Kurvenausgang nach Lee ins Wasser fliegt. Abhilfe schafft eine starke Körperspannung und ein kleiner Hacken - der Kurvenradius wird einfach durch stärkeres Ankanten verkürzt.

Dieser Impuls sorgt für einen schnellen Wechsel von Amwind- auf Halbwindkurs, bei dem auch die Belastung von den Fersen zu den Zehen erfolgt. Im Video seht ihr diesen Moment, wenn das Board von Chris einen kurzen Touch-down macht. Ihr seht: Durchfoilen muss nicht immer sein, Hauptsache man kommt ohne Sturz durch die Wende.

26.09.2022 © WING DAILY  |  Text: Jürgen Schall  |  Fotos/Grafiken: Mondial du Vent / Zoum Production