Die fertige Startrampe mit Pumpfoilboard

DIY Startrampe für Pumpfoiler

Pumpfoil-Startgerüst für wenige Euro selber bauen

Die Sonne brutzelt und weder Welle noch Wind in Sicht? Die Sehnsucht sich mal wieder so richtig aufs Wasser zu klatschen? Da hilft nur Pumpfoilen! Johannes Becher und Christian Mosmann liefern hier die Anleitung für den Selbstbau einer Startrampe, die sogar den Einstieg ins Pumpfoilen beschleunigen kann:

Das schwierigste beim Pumpfoilen ist der Start. Normalerweise nutzt man eine Plattform oder einen Steg, um dann mit Schwung aus dem Stand oder mit kurzem Anlauf seitlich von einem Steg zu starten. Für Neueinsteiger ins Foilen ist das schon eine große Hürde.

Die zweite Schwierigkeit folgt unmittelbar darauf, denn nur durch sofortiges Pumpen kann der nötige Speed aufgebaut werden, um das Fliegen auf dem Foil zu stabilisieren. Und Pumpen muss man erstmal lernen...

Diese Material wird für den Bau benötigt

Richtig beschleunigen kann man den Lernfortschritt mit einer Startrampe, die das Board in der 'ready to go' Position hält, so dass man den erforderlichen Schwung einfach durch einen Anlauf mitbringen kann. Anlaufen, aufs Board springen und sofort in Foilfahrt starten - auch ohne auf den ersten Metern zu pumpen.

Die Idee zur dieser Startrampe entstand, als wir vom Luxussteg mit seitlicher Anlaufmöglichkeit vertrieben wurden. Daraufhin wurde der halb verrottete Steg nebenan okkupiert, der sich aber leider so gar nicht fürs seitliche Anlaufen eignete. Die Steganlage war zwar etwas wackelig, dafür aber mit einem wunderbaren Anlauf direkt in Richtung See ausgerichtet.

Wie kann man hier am besten mit Anlauf aufs Wasser starten? Graue Zellen also auf Hochtouren! Die Lösung ergab sich relativ schnell, man benötigt ein paar Sachen aus der Grabbelkiste:

  • ein altes Gabelbaumendstück (Marke ist selbstverständlich egal, hauptsache Alu)
  • zwei PE Rohrummantelungen aus dem Baumarkt (ruhig einen etwas größeren Durchmesser wählen, desto steifer wird die Konstruktion)
  • zwei Spanngurte
  • last but not least ein kleines Brett als Keil, vielleicht DIN-A5 groß und 2 bis 3 cm hoch


Bevor wir uns ans Zusammenbauen machen, sollten wir ein paar Worte zu der idealen Location für den Aufbau verlieren. Wie ihr auf den Bildern unschwer erkennen könnt, starten wir direkt auf den See hinaus. Perfekt für die Platzierung der Rampe ist daher ein Steg, der im rechten Winkel zur Uferzone auf die Wasserfläche hinausragt und dessen Oberkante sich ca. einen halben Meter über der Wasseroberfläche befindet.

Der Start erfolgt genau in Richtung See

Ideal für das Anbauen der Rampe ist, wenn der Steg über eine Lattung verfügt oder andere Fixierungspunkte bietet. Ganz wichtig ist natürlich auch die ausreichende Wassertiefe direkt vor dem Steg, das sind im Idealfall mehr als 1,80 m. Manchmal geht es gerade zu Anfang direkt im rechten Winkel abwärts beim Start, da ist etwas Wasser unter dem Kiel durchaus hilfreich für alle Beteiligten.

Jetzt aber zum eigentlichen Zusammenbau, der in fünf Minuten erledigt sein dürfte: Wir nehmen uns zunächst das Gabelbaumendstück vor. In der Regel ist dieses v-förmig aufgebogen. Um als stabile Boardauflage zu funktionieren, wird es bei den meisten Endstücken erforderlich sein, diese einmal etwas zusammenzubiegen, um eine gewisse Parallelität der beiden Rohre zu erzielen, andernfalls wird das Brett ggf. zu leicht vorn aus der Startvorrichtung rutschen.

Das lässt sich aber auch einfach ausprobieren, in unserem Fall haben wir jedenfalls so ein wenig nachjustiert. Wer es noch perfekter haben möchte, entfernt die Belegklemme am Endstück (einfach raussägen), ist aber eher nice to have.

Nun stecken wir einfach die beiden Rohrummantelungen über das Endstück und platzieren dieses einfach im rechten Winkel zum Steg mit der Öffnung in Richtung Wasserfläche, wobei wir den harten Teil des Endstückes etwas über den Steg hinausragen lassen (vielleicht 5 cm), während die flexible Rohrummantelung zu etwa 2/3 über dem Wasser schweben sollte.

Die beiden Spanngurte werden nun auf Höhe der Belegklemme an der Lattung des Stegs festgezogen, damit sich die Konstruktion nach links und rechts flexibel bewegen kann.

Der Aufbau der Pumpfoil-Startrampe

Wenn ihr jetzt euer Pumpfoilboard vorn in die Startvorrichtung fädelt, werdet ihr vermutlich feststellen, dass das Brett durch die Flexibilität der Rohrummantelung und das Eigengewicht bereits etwas herunterhängt, das ist nicht ideal. Wir haben daher unter das Gabelbaumendstück als Keil ein Holzbrett gelegt, so lässt sich die Konstruktion soweit nachjustieren, dass das Foilboard parallel zur Wasseroberfläche schwebt.

Die Vorteile der Rampe liegen auf der Hand. Sie ist billig, leicht zusammengebaut und relativ sicher - gerade für die ersten Versuche auf dem Pumpfoil, da das Board weit genug vom Steg entfernt eintaucht. Mit entsprechendem Anlauf vermeidet man mit dem Körper auf dem Steg zu landen, auch wenn das Board nach vorne wegschießen sollte. Selbst das Brett bleibt länger heil, weil es nicht mit dem Steg in Berührung kommt.

Die Vorrichtung ist mit der rechtwinkeligen Ausrichtung zum Wasser für Goofy sowie Regular Footer gleichermaßen gut geeignet. Das war in unserem Fall durchaus relevant, weil wir auf unserem bisherigen Steg nur in eine Richtung starten konnten. Die Bilder liefern euch einen kleinen Einblick für den Zusammenbau und die Funktionsweise.

Wir üben faktisch jeden zweiten Tag mit dem Teil und haben eine steile Lernkurve erreicht. In den letzten zwei Wochen haben es immerhin drei Aktive geschafft, eine ordentliche Runde zu pumpen. Wir können es eigentlich nur wärmstens empfehlen die Rampe nachzubauen und auszuprobieren.

Let's go Pumpfoiling!

25.08.2022 © WING DAILY  |  Text: Christian Mosmann, Johannes Becher  |  Fotos/Grafiken: Johannes Becher