Hvide Sande
Ein geplanter Heliport in unmittelbarer Strand- und Ortsnähe mit Anflug über den Süd- und Nordstrand sorgt in Hvide Sande für Diskussionen.

Hvide Sande: Heliport geplant

Ein geplanter Heliport in unmittelbarer Strandnähe sorgt in Hvide Sande für Kontroversen. Surfer und Anwohner befürchten Einschränkungen, Lärmbelästigung und Wassersportverbote.

Hvide Sande ist für viele Wassersportlerinnen und Wassersportler ein Synonym für einen gelungenen Dänemark-Urlaub. Der Ort liegt an einen Hafen auf einem schmalen Dünengürtel, der den Rinkøbing Fjord von der Nordsee trennt. Im und um den Ort befinden sich zahlreiche Ferienunterkünfte.

10.000 Flüge pro Jahr
Nun sorgt ein Plan der Hafengesellschaft für Unmut bei Anwohnern und Touristen. Der Port of Hvide Sande evaluiert den Bau eines Heliports auf dem Hafengelände in unmittelbarer Strand- und Ortsnähe. Über den Heliport sollen unter anderem Service-Flüge zu den Offshore-Windenergieanlagen durchgeführt werden. Nach Angaben der Bürgerinitiative, die gegen den Heliport kämpft, möchte die Hafengesellschaft bis zu 10.000 Flüge pro Jahr genehmigen lassen.

An- und Abflug über beliebten Bade- und Surfstrand
Die Gegner des Heliports befürchten neben einer sinkenden Lebensqualität durch die Lärmbelästigung, Einschränkungen für Wassersportler (Kitesurfen). Der An- und Abflug würde in niedriger Flughöhe über den Nord oder Südstrand erfolgen und je nach Windlage auch über Teile des Dorfes führen. Es wird befürchtet, dass sich das Projekt auf den Tourismus und die Immobilienpreise negativ auswirkt.

Flughafen nur drei Flugminuten entfernt
In nur 10 Kilometern Entfernung zum geplanten Heliport ist ein ausgebauter Flughafen vorhanden. Die eingesparte Flugzeit beim anvisierten Nutzungsprofil der Flüge beträgt etwa drei Minuten pro Flug.

Link zu einer Unterschriftenaktion (dänisch): www.skrivunder.net/annette_holst


Update vom 19.06.2024

Heliport in Hvide Sande wird nicht gebaut, Hafenbetreiber nimmt Abstand vom ursprünglich geplanten Standort in direkter Strand- und Ortsnähe.

Heute hat der Hafenbetreiber von Hvide Sande, der den Heliport zur Versorgung der Offshore-Windenergieanlagen in Betrieb nehmen wollte, aufgrund der Proteste den Heliport am ursprünglich geplanten Standort an der Mole auf Eis gelegt.

Hans Schneider, der Vorsitzende des Hafens von Hvide Sande, schreibt: "Aufgrund der Debatte hat der Vorstand beschlossen, die Pläne für einen Hubschrauberlandeplatz bei Hvide Sande auf Eis zu legen. Der Vorstand ist der Ansicht, dass die Debatte es wahrscheinlich macht, dass viele Menschen eine negative Konsequenz eines Hubschrauberlandeplatzes in Hvide Sande erleben werden. Der Verwaltungsrat wird daher auf seiner nächsten Sitzung darüber diskutieren, ob es an anderer Stelle als in Hvide Sande geeignete Alternativen gibt, z.B. durch Nutzung des Flughafens Stauning.

Der Hafen von Hvide Sande wird weiterhin alles tun, um ein Servicehafen für die kommenden Offshore-Windparks in der Nordsee zu werden. Der Hafen von Hvide Sande hat eine sehr gute Lage in Bezug auf diese Aufgabe, und der Vorstand ist der Meinung, dass wir auch ohne Hubschrauberlandeplatz gute Chancen haben, ein Servicehafen zu werden. In gleicher Weise wird sich der Vorstand weiterhin auf die anderen Geschäftsfelder des Hafens konzentrieren."

16.06.2024 © WING DAILY  |  Text: Christian Tillmanns  |  Fotos/Grafiken: Jakob Gjerluff / Visit Vesterhavet, Raimund Spekking / Wikimedia