Sturm am See
Böen mit 40 Knoten am Wittensee
Dass sich dieser Donnerstag so entwickeln würde war kaum zu erahnen. Nach einem verregneten Vormittag bestimmte auch am Mittag des 26.9. noch trübes Wetter mit leichtem Südwind das Bild am Wittensee. Ab 12 sollte der Wind eigentlich zunehmen, aber davon war erstmal nichts zu spüren.
Kekse futtern, Mails checken, eine Stunde verging mit Warten auf Wind, während der Regen weiter auf die Scheibe prasselte.
Dann war plötzlich ein Wing auf dem Wasser. Der Wind hatte leicht nach SSW gedreht und reichte zum Foilen.
Ruckzuck war der 4er aufgebaut - optimistischerweise, denn die Vorhersage versprach Wind bis 25 Knoten am Nachmittag. Die Größe reichte und wir foilten zu zweit durch den immer noch leichten Regen.
Wenig später dann ein heller Streifen am Horizont - mit dem aufklarenden Wetter nahm auch der Wind zu. Und auf einmal gab's richtig viel Sonne... und richtig viel Wind. Der 4.0er war erst gut angepowert und dann deutlich zu groß.
Starker Wind schiebt immer auch eine gute Dünung über diesen See, bei inzwischen aus Südwest wehendem Wind hat der Windswell den längsten Anlauf, um sich am Ostufer aufzutürmen. Bis zu einem Meter hohe Wellen gab es an diesem Tag, die man mit geflaggtem Wing in beide Richtungen abreiten konnte.
Auf dem Wasser war es inzwischen etwas voller geworden, rund zehn Winger und Windsurfer freuten sich über den Sturm am Wittensee. Und der brauste weiter auf.
Mit 4.0 ging nichts mehr, auch einige Windsurfer strichen die Segel. Nach dem Umbau auf den Dreier ging es wieder raus - aber auch damit war ich maxed out. Der Wing wurde mir fast aus der Hand gerissen.
Thomas erzählte mir später am Strand, dass eine nahe Wetterstation Böen von 40 Knoten gemessen hatte. Als dieser Windpeak durch war, passte der 3er dann perfekt.
Sonne, Seewellen und nach 2,5 Stunden dann auch lange Arme. Feierabend für mich, noch ein paar Bilder geschossen und dann ab nach Hause, denn auch die nächsten Tage sollen wieder windig werden.
27.09.2024 © WING DAILY | Text: Jürgen Schall | Fotos/Grafiken: Jürgen Schall, Thomas Müller