Wingfoilen und Windsurfen in Kroatien

Wingfoilen und Windsurfen in Kroatien

Eine Reise auf die Halbinsel Istrien

Wie schon in den vergangenen Jahren stand auch gegen Ende September diesen Jahres wieder eine Reise nach Kroatien auf der Agenda von Anne Stevens.

Um diese Jahreszeit liegen die Temperaturen noch in einem angenehmen Bereich. Es ist zwar überwiegend leichtwindig, aber erfahrungsgemäß sind immer wieder Tage mit stärkerem Wind dabei.

Deshalb ist neben dem Wingfoil-Material auch mein Windsurf-Equipment für den Einsatz in der Welle mit an Bord. Denn sollte man dieses mal zu Hause lassen, dann wird man vor Ort sicher mit richtigen Hack überrascht.

Sonnenuntergang am Camping Arena Grand Kazale
Sonnenuntergang am Camping Arena Grand Kazale

Vorbei am ersten potenziellen Spot ging es ohne Wind - am Chiemsee herrschte Flaute. Weiter ging die Reise nach Kroatien. Die Gegend unterhalb von Pula bei Medulin am südlichen Zipfel von Istrien war das erste Ziel.

Rund um Medulin gibt es mehrere Campingplätze, die direkt am Meer liegen. Der von Surfern wohl am meisten genutzte ist sicher der Camping Arena Stupice bei Premantura.

Da wir aber den freien Blick aufs offene Meer lieben, haben wir uns dieses Mal etwas weiter östlich auf dem Camping Arena Grand Kazale eingebucht. Hier haben wir einen schönen Platz mit Meerblick gefunden, was natürlich auch den Windcheck vereinfacht.

Der steinige Einstieg
Der steinige Einstieg

Schon am zweiten Tag war leichter Wind vom Bus aus zu erkennen, aber es war leider so wenig, dass ich selbst mit meinem neuen Downwindboard nur ein bis zweimal ins Fliegen kam.

Nach einem Flautentag begann es dann in der Nacht zu wehen, so dass morgens schon kleine Brandungswellen gegen die Felsen klatschten. Leider blies der Wind in Kazela auflandig, das erschwert den Weg ins Wasser über die in Kroatien häufig felsigen Strände.

Da ich die Zugänge vor diesem Campingplatz durch meine vorherigen Aufenthalte ganz gut kenne, bahnte ich mir ohne größere Probleme den Weg ins Wasser.

Camping mit Meerblick - Arena Grand Kazale
Camping mit Meerblick - Arena Grand Kazale

In Lee waren neben weiteren Wingfoilern sogar Windsurfer auf dem Wasser. Der Wind wurde sogar noch stärker und ich wollte auf mein kleineres Board wechseln.

Beim Rausgehen passierte es dann. Irgendwie bin ich unglücklich auf einem Felsen ausgerutscht, konnte mich nicht abfangen und stieß den Backwing des Foils durch meinen 4.5er Wing.

Auf so etwas war ich nicht vorbereitet, denn bisher hatte ich zum Glück noch keinen Wing geschrottet. Eilig wurden sämtlich Repair-Pads zusammengesucht und der Riss damit geklebt, denn ich wollte unbedingt wieder aufs Wasser. Am Ende war es noch eine sehr schöne Session auf der blauen Adria.

Endlich wieder Wingen
Endlich wieder Wingen

Beim Trocknen des Wing fiel mir auf, dass die Repair-Pads für die nächste Session wohl nicht mehr halten werden, da ich diese direkt auf den mit Salzwasser getränkten Wing geklebt hatte.

Die Recherche bei der auf dem Campingplatz ansässigen Windsurfschule ergab, dass es in der Nähe wohl nichts gibt, wo ich adäquates Reparaturmaterial bekomme kann. Naja ich dachte, nicht so schlimm, für morgen ist eh stärkerer Wind gemeldet.

Starker Wind - Zeit zum Windsurfen
Starker Wind - Zeit zum Windsurfen

So war es dann auch und ich beschloss endlich mal wieder aufs Windsurfboard zu steigen. Es war sehr schön endlich mal wieder einen Gabelbaum samt Segel in den Händen zu halten, denn zuletzt hatte häufig Wingen den Vorzug erhalten.

Leider brachen bei den auflandigen Bedingungen die Wellen dicht bei oder über den zahlreichen Felsen, deshalb zog ich weiter draußen meine Bahnen, um nicht noch mehr Material zu schrotten.

Dieser Riss musste mit Bordmitteln geflickt werden
Dieser Riss musste mit Bordmitteln geflickt werden

Für den nächsten Morgen war wieder Wind für den 4.5er Wing angesagt, aber da war ja noch der Riss. Zur erforderlichen Reparatur hatte ich die Auswahl zwischen Duct-Tape, Isolierband, Leukoplast und Kinesio-Tape.

Ich entschied mich für letzteres und ich muss sagen, das hat prima funktioniert. So machte die Morgensession dann doch noch richtig viel Spaß.

Weiterreise nach Polari
Weiterreise nach Polari

Danach stand die Weiterreise an. Nachdem ich dann schnell das ganze Gerödel in den Camper gepackt hatte, sollte es heute zu einem anderen Spot gehen. In diesem Kroatien-Urlaub wollten wir es ruhig angehen lassen und hatten keine größeren Sightseeing-Touren geplant.

Da wir die Umgebung von Medulin schon gut kannten, fuhren wir nach Westen in die Nähe von Rovinj. Das Besondere an dem angesteuerten Campingplatz in Polari ist auch der Weg von dort am Ufer entlang bis in die wunderschöne Stadt Rovinj.

Und genau dorthin führte uns die erste Tour mit den Bikes. Die Strecke ist wirklich wunderschön und Rovinj ist sowieso immer eine Reise wert.

Der malerische Ort Rovinj und der Weg dorthin
Der malerische Ort Rovinj und der Weg dorthin

Wie immer, wenn wir in Rovinj sind, wehte eine gutes Lüftchen obwohl kein Wind angesagt war. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und so ging es nach der wunderschönen Bike Tour auch noch aufs Wasser.

Gut 200 Meter von unserem Camper-Stellplatz mit Meerblick entfernt gab es einen einfachen Einstieg und ich zog, an diesem Spot - leider mal wieder ganz allein - meine Bahnen durch das türkisblaue Nass.

Wingfoilen vor dem Campingplatz in Polari
Wingfoilen vor dem Campingplatz in Polari

Das war endlich mal wieder so ein typischer Kroatien Tag. Durch die Sonne angeschienen konnten man durch das kristallklare Wasser bis tief auch den Grund schauen, der Wind wehte nur schwach aber gleichmäßig parallel zum Strand und ich genoss das Feeling fast lautlos über das Wasser zu schweben.

Der letzte Tag der Reise verstrich dann windlos und wir genossen den ganzen Tag lang den wunderschönen Blick aufs Meer, den strahlend blauen Himmel und die Wärme der Sonne in dem Wissen, das es am nächsten Tag wieder Richtung Norden gehen wird und das schlechte Wetter in Österreich und Italien keinen schönen Zwischenstopp mehr zulassen würde.

Kroatien - immer eine Reise wert
Kroatien - immer eine Reise wert

Mein Fazit: Man sieht in Kroatien immer mehr Windsurfer, Kiter und Winger - auch abseits der klassischen Spots, so dass ich in Zukunft vielleicht nicht mehr wie so häufig auf diesen Reisen allein auf dem Wasser sein werde. Für mich bleibt Kroatien eines der schönsten Länder in Europa für Sightseeing, Erholung und Wassersport und das obwohl es dort nur selten die Gelegenheit für das von mir so geliebte Abreiten von Wellen gibt.

02.11.2024 © WING DAILY  |  Text: Anne Stevens  |  Fotos/Grafiken: Anne Stevens

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