
Das Wingfoiljahr 2024
Jeden fünften Tag aufs Board - Foilen macht's möglich
Seitdem Anne Stevens vor etwas mehr als vier Jahren das Wingfoilen für sich entdeckt hat, entstand mit den zunehmenden Einträgen im Surfkalender fast schon eine Challenge. Das Ziel: 100 Surftage pro Jahr zu knacken.
Wer wie Anne einen Spot in Wohnortnähe hat, an windigen Wochenenden zu den Gewässern in die benachbarten Niederlande reist und auch bei allen anderen Urlauben das Surfgepäck an Board hat, kann dieses Ziel schaffen. Hat es in 2024 geklappt? Hier kommt Annes chronologischer Jahresrückblick:
Über den Winter wollte ich gerne mal kurz in die Sonne und so ging es zum Jahreswechsel nach Spanien. Ich cruiste eine mautfreie Strecke herunter bis nach Santa Susanna. Auf dem direkt am Meer liegenden Campingplatz El Pinar Platja buchte ich mich für drei Nächte ein, denn dort sollte es Wind geben.
Und ich hatte Glück. An zwei Tagen ging es direkt am Campingplatz zusammen mit zwei Kitern und einem anderen Winger aufs Wasser.

Am dritten windigen Tag wagte ich mich an der Surfschule in Malgrat de Mar auf das aufgewühlte Mittelmeer. Der Shorebreak war ähnlich wie vor dem Campingplatz, nur hatte man hier wesentlich mehr Gesellschaft. Der Wind frischte gegen Mittag noch so stark auf, dass ich auch mit meinen Windsurfzeug ein paar Runden drehen konnte.
Mangels Wind stand an den folgenden Tagen Sightseeing auf dem Programm. Auch ein Abstecher nach Andorra war geplant, vielleicht konnte man dort ja Schnee-Wingen. Die verschneite Winterlandschaft wurde allerdings zu Fuß erkundet, denn der Tag in Andorra verlief windlos. Nach der Heimreise wurde Schnee-Wingen wenig später in Willigen nachgeholt.

Nach diesem ersten Trip in 2024 gab es im Januar, Februar und März noch viele schöne Freestyle Tage auf dem Auesee und der Xantener Südsee.
Für Ostern standen einige Reiseziele zur Auswahl, letztendlich ging es noch einmal an die Costa Brava. Dieses Mal hatte ich noch mehr Glück mit dem Wind. So konnte ich drei Tage am Spot Le Goulet (davon eine Windsurf Session), zwei Tage in Sant Pere Pescador und einen Tag in L’Estartit zum Wingen verbuchen. An den restlichen Urlaubstagen standen Wanderungen und Bike-Touren an.

Zurück zu Hause gab es viele weitere schöne Wingfoiling Sessions auf dem Auesee. Über Pfingsten reiste ich dann zum Foil Festival nach Fehmarn. Bei oft strahlend blauem Himmel hatte ich gleich vier gute Tage auf dem Wasser. Ich habe ausgiebig getestet, die Sonne genossen, eine kleine Inseltour mit dem Bike unternommen und ruckzuck waren die fünf Tage auf Fehmarn schon wieder vorbei.

Fronleichnam wurde mit guter Windausbeute zum Wingen und sogar einer Windsurf Session am Brouwersdam abgehakt. Eigentlich wollte ich in Holland auch mal andere Spots zum Wingfoilen ausprobieren, aber das klappte erst Ende Juni bei einer Reise nach Lelystad.
An der Zufahrt zum Markerwaarddijk liegt ein Wohnmobilstellplatz mit einem kleinen Strand direkt am Markermeer. Obwohl sich dort auch eine Surfschule befindet, war der Surfspot in dieser Woche nicht gerade gut besucht. Doch ich hatte Glück, zwei Kitefoiler leisteten mir Gesellschaft. Der Wind blies schräg auflandig und die Wasserstruktur war nicht gerade optimal, dennoch hatte ich Spaß auf dem Markermeer.

Halbzeitbilanz: Mitte Juli hatte ich schon über 50 Wingfoil-, Windsurf- und Pumpfoiltage auf dem Kalender stehen. Ohne große Erwartungen im Bezug auf weitere Wassersportaktivitäten ging es dann nach Italien und San Marino. Und schon wieder stand mir das Windglück bei. Am schönen Lago di Santa Croce kamen zwei weitere sehr schöne Wingfoiling Tage auf meiner Liste.
Der August und der September verwöhnte mich mit regelmäßigen Sessions auf dem Auesee und einem schönen Tag am Brouwersdam. "Dieses Jahr knacke ich zum ersten Mal die 100-Surftage-Grenze“, kam mir in den Sinn.

Fünf weitere Tage kamen Ende September beim Urlaub in Istrien hinzu und voller Hoffnung schaute ich auf die anstehenden Monate Oktober und November.
Im Jahr 2023 sammelte ich in diesen beiden Monaten allein 23 Surftage. In 2024 sollte es aber anders kommen: Bis Mitte Oktober gab es in NRW noch keinen einzigen windigen Tag und so versuchte ich mein Glück nochmal am Brouwersdam. Eine gute Wahl, ich konnte mit zwei schönen Wingfoil Sessions in der Tasche nach Hause fahren.
Brandungsspots an der niederländischen Küste hatte ich bis dato ausgelassen, obwohl auch das eines meiner Ziele für 2024 war - wieder mehr Windsurfen in der Welle.

Obwohl ich mir immer potenzielle Wellentage freihielt, waren die angesagten Bedingungen nie optimal. An den wenigen Tagen, wo die Windrichtung für Wijk oder Ouddorp gepasst hätte, war so viel Wind gemeldet, dass ich wahrscheinlich sogar mit einem 3.3er Segel weggeflogen wäre.
Zudem war es in diesem Herbst schon früh sehr kalt und ungemütlich. So habe ich 2-3 Tage wegen der niedrigen Temperaturen einfach ausgelassen. Im Großen und Ganzen war der Herbst 2024 nicht nur in Holland, sondern auch an meinem Homespot Auesee außergewöhnlich windarm. In den letzten drei Monaten des Jahres kam ich gerade mal auf 11 Surftage, so dass ich die 100-Surftage-Grenze auch in diesem Jahr deutlich verfehlt habe.

Doch abgesehen davon war 2024 wieder eine tolle und abwechslungsreiche Saison mit sehr vielen Erlebnissen auf dem Wasser. Mit Wingfoilen, Pumpfoilen üben und mal wieder viel zu wenig Windsurftagen steht unterm Strich eine 85 im Kalender.
Jetzt geht es voller Zuversicht auf in die Saison 2025, in der wieder viel geplant ist und auf die ich mich schon sehr freue.
Zu drei ihrer Reisen in 2024 hatte Anne uns ausführliche Reports geschrieben, diese Reiseberichte findet ihr hier:
Wingfoilen und Windsurfen in Kroatien
Wingfoilen am Lago di Santa Croce
Roadtrip: Leucate & Costa Brava
17.01.2025 © WING DAILY | Text: Anne Stevens | Fotos/Grafiken: Anne Stevens
