So sieht eine Wasseraufnahme aus, die mit einer Kamera auf einem Stativ gefilmt wurde

Wasseraufnahmen mit Stativ

Einfach ein Stativ samt wasserdichter Cam aufstellen und Fotos oder Filmaufnahmen schießen

In zwei Stories hatten wir euch schon Möglichkeiten gezeigt, wie man sich beim Wingfoilen selbst filmen kann. Es geht dabei nicht um die typischen Actioncam-Mounts an Rider, Wing oder Board, sondern ganz klassisch um die Beobachterperspektive, so als würde ein Fotograf im Wasser liegen und euch in der Vorbeifahrt ablichten.

Wie man das von einer Badeinsel aus oder mit einer schwimmenden Kamera erledigt, findet ihr über diese Links. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz eines Stativs.

Das Stativ steht im Wasser: so kann man sich selbst beim Surfen und Foilen filmen
Hier sieht man, wie das Stativ im Wasser aufgestellt wird. Der Selfie-Stick ragt einen Meter über die Wasseroberfläche hinaus.

Das Stativ kann man zusammen mit einer wasserdichten Kamera in brust- bis schultertiefem Wasser aufstellen und dann vor der Linse Manöver fahren. Dabei gibt es aber einiges zu beachten:


Welches Stativ?
Ideal ist ein altes, möglichst schweres Stativ. Ein hohes Eigengewicht sorgt für einen stabilen Stand im Wasser. Leichte Kunststoffstative kann man durch anhängen eines Steines (z.B. in einem Netz) beschweren.

Auch die Größe ist wichtig, denn das Stativ muss zum einen in foiltiefem Wasser stehen, andererseits ein Stück aus dem Wasser herausragen. Das lässt sich z.B. mit einem aufgeschraubten Selfie-Stick realisieren.


Wo aufstellen?
Je weniger Wellen desto besser. Ein Spot mit gleichmäßig abfallendem Untergrund und foiltiefes Wasser nicht allzu weit vom Ufer entfernt sind ideal.

Ein Tischtennisball dient als Schwimmer
Der Tischtennisball an der Leine dient als Schwimmer und zeigt den Standort an, falls das Stativ umkippen sollte

Wie aufstellen?
Eine breite Spreizung der drei Beine sorgt für einen sicheren Stand, denn Wellengang und auch Winddruck können das Stativ bewegen. Eines der Beine sollte genau in der entgegengesetzten Richtung der Krafteinwirkung aufgestellt werden. Auch ein Eindrücken der Beine in den Untergrund unterstützt einen sicheren Stand. Vorsicht beim Drücken, denn die Beine können brechen (uns schon passiert).


Wie absichern?
Für den Fall, dass das Stativ durch Wellengang umkippt, wird eine kleine Boje angebracht. Dieser Schwimmkörper ist schnell gebastelt: aus einem Tischtennisball, einem Stück Netz (Zwiebel- oder Kartoffelsack), Gewebeklebeband und einer dünnen Leine (ca. 2 Meter).

Fällt das Stativ um, dann zeigt der Schwimmer die Position an und man findet es im Wasser schnell wieder. Nichts wäre schlimmer als die Kamera samt Stativ im trüben Wasser zu verlieren (auch das Umkippen ist uns schon mehrfach passiert).

Wingfoilen um das Stativ herum
Hier rechts unten im Bild sieht man noch den gelben Schwimmer. Der lässt sich bei der Nachbearbeitung der Aufnahmen aus den Bild entfernen.

Welche Kamera?
Die Kamera muss wasserdicht sein. Also entweder eine typische Actioncam (z.B. GoPro) oder eine 360-Grad-Kamera (z.B. Insta360). Vorteil von Actioncams ist die deutlich bessere Bildqualität, Vorteil von 360-Grad-Cams die Aufnahme in alle Richtungen.

Wingfoilen um das im Wasser stehende Stativ herum
Beispielaufnahme mit 360-Grad-Kamera - Framegrabs aus 360-Grad-Videos liefern bei normalen Bildausschnitten keine hohe Auflösung (z.B. nur Full-HD bei der Insta360 X4).

Wie macht man die Aufnahmen?
Entweder im Serienbildmodus (1 Bild pro Sekunde) oder als hochauflösendes Video (4K oder höher). Aus dem Video lässt sich danach der passende Moment als Framegrab extrahieren. Fotos haben eine höhere Auflösung, aber man erwischt im Serienbildmodus nicht immer den besten Moment.


Pflege?
Stativ nach dem Salzwassereinsatz gut mit Süßwasser abspülen und nach jeder Session gut trocknen, um Korrosion zu vermeiden.

DIY-Aufnahmen beim Wingfoilen: Du foilst und die Kamera filmt
Beispielaufnahme mit Actioncam - Standbilder sind schärfer und liegen in der Größe des Aufnahmeformats vor (hier in 4K aus einer GoPro 10)

Aufnahmen auf diese Art anzufertigen ist immer mit Aufwand verbunden. Das Stativ muss ins foiltiefe Wasser gebracht, sicher aufgestellt und später wieder rausgeholt werden. Man legt also den dreifachen Weg watend im Wasser zurück. Dafür hat man einen Kamerabuddy am Start, der auch dann nicht meckert, wenn die Session zeitintensiv ausfällt. Das Limit setzen Akkulaufzeit oder Speicherkartengröße.

Probiert es aus und ladet eure Pics gerne in unserer Foto-Gallery hoch. Wer Fragen dazu hat: postet diese einfach im Forum unter dem Thema Wasseraufnahmen mit Stativ.

29.05.2025 © WING DAILY  |  Text: Jürgen Schall  |  Fotos/Grafiken: Jürgen Schall

Beispielfoto für eine Wasseraufnahme mit Stativ