Wingfoilen auf Sardinien im Herbst 2025

Sardinien im Herbst 2025

Zwei Wochen Wind, Wellen und Wahnsinn

Los ging's im Oktober quer durch die Alpen Richtung Süden – die Berge winkten zum Abschied, die Sehnsucht nach Salzwasser war real. In Livorno gab's zur Einstimmung eine chillige Wingsession, bevor die Nachtfähre nach Olbia ablegte. Das Meer war ruhig, die Vorfreude laut.

Sardinien begrüßte uns mit Sonne und satten 25 Knoten Nordwest. Also straight nach Puzzu Iddu ans Capo Mannu – dort rollten dank Vollmond masthohe Sets rein, als hätte Poseidon persönlich das Forecast geschrieben. Leider war Sonntag, und die Locals hatten das Lineup in Beschlag genommen wie die letzte Packung Pasta im Supermarkt.

Capo Mannu und Putzu Idu

Also dann Plan B: Mari Ermi. Zwei Meter Welle, chillige Atmosphäre, keine Rangeleien um die Vorfahrt.

Es folgte eine Windpause, weiter gings on the road – via Dorgali, mit Stop im Fuili Agritourismo: Sardischem Essen, Vollmond über dem Meer, Schlafplatz auf 500 m Höhe...

Vollmond und Sardisches Essen

Über die SS125, Sardiniens Antwort auf die Nürburgring-Nordschleife, ging's mit zig Kurven, Motorrädern und Höhenmetern nach Bari Sardo und Porto Corallo.

Beim Bellavista Camperservice gab's zwei Tage Wing-Deluxe für den 5.5er – allein auf dem Wasser, nur ich, mein Schirm und meinem Grinsen, das nicht mehr wegging.

Pastafactory Panificio Marteddu in Muravera

Nach einem Besuch und Einkauf in der Pastafactory Panificio Marteddu in Muravera begrüßte uns dann Chia mit 25 Knoten, moderater Welle und einem Meer voller Kitern, Wingern und Windsurfern.

Es war Freitag – und die Hölle los. Locals verteidigten ihre Vorfahrt wie Gladiatoren, Smalltalk war Mangelware und der Spirit am Strand irgendwo zwischen "zu cool" und "zu beschäftigt".

Wassersport auf Sardinien

Der Samstag war ähnlich voll, windig, wellig und nervig, aber ab Sonntag vertrauten die meistem dem Windfinder Forecast und reisten ab.

Hehe – der Wind blieb , manchmal lohnt "ich schau mal aufs Meer" statt blind den Apps zu vertrauen ;-)

Drei weitere Tage in Chia wurden episch: leere Spots, perfekte Bedingungen, Sessions zum Einrahmen. Endlich Platz zum Atmen, Wingen und Abheben.

Wingfoil-Reise nach Sardinien

Zum Abschluss ging's nach Vignola Mare. Zwei Tage mit Ostnordost, sideshore von rechts, brusthoher Welle und Wingeldingen deluxe.

Am Luxuscamping Tortuga Blue war der Weg vom Bett aufs Brett kürzer als der zum Kühlschrank. Sardinien verabschiedete sich mit Stil.

Zwei Wochen Sardinien im Oktober 2025 - Sommer, Wind, Wellen, Kurven, frischer Pasta, Locals mit Ellenbogen und Flamingos im Herzen.

Es war mega. Ich kam als Fahrer, flog als Winger und ging als sonnengebräunter Windjunkie mit Muskelkater im Grinsen.

07.11.2025 © WING DAILY  |  Text: Bodo Butzek  |  Fotos/Grafiken: Bodo Butzek